Samstag, 18. Februar 2006

...

in meiner wohnung sind es drei grad, heizung kaputt, ich kann nichts anderes machen, als mit 38 decken und wärmeflasche im bett liegen und die 4fache dosis vitaminbären kauen damit ich mich nicht erkälte. ist aber auch ganz gut, kann ich das geschenktbekommene buch lesen, die titanic und herr berg, in einem durch. gerade bei der hälfte. ich mag bücher nicht, die in berlin spielen, also in meinem berlin, so sätze wie "und wir fahren nach spandau", ich weiß auch nicht, will ich nicht lesen. ich will lieber dass, wenn schon deutschland, sie dann in städten spielen, die ich nicht kenne, freiburg oder so. vielleicht weil ich weiß wie es hier so ist. aber ich mag ja auch bücher die in new york spielen obwohl ich weiß wie es da so ist. dann also vielleicht weil ich weiß wie grau und unattraktiv es hier sein kann, vor allem im winter, und das buch spielt im berliner winter.

und blabla, der mann denkt immer nur abgefuckt, und das mädchen will ihn für immer, will ihn angucken beim sex, jaja, so sind frauen, zart und lieb und unique und etwas romantic drauf, und auch wenn sie sich täglich selbst befriedigen und mit noch drei anderen männern sex haben als mit dem den sie für immer haben und heiraten wollen, bleiben sie doch mädchen, total open und alles zwar, aber bitte, der eine, der, und der muss beim sex angeguckt werden, und denkt sich, hach, typisch mädchen, wollen einen beim sex immer angucken.

frauen fragen immer bekloppte fragen. männer bringen blumen nur aus versehen mit. frauen freuen sich darüber aber kaputt. frauen denken trotz ihrer ganzen coolen sex-openheit an diesen einen typen, den ganzen tag, während der eine typ aber eigentlich nur ficken will, tja, so ist das halt mit männern und frauen, genau.

und woohoo, hammer tabulos, ich stell mir vor wie ich dem typen das arschloch lecke, aber trotzdem bin ich nur ein langweiliges sex-and-the-city-mädchen, das mit seiner besten freundin scheiße redet, während der typ, haha, ty-pisch mann ist das ja auch mal wieder, so sindse, die männer, weder mit seinem sohn noch mit seinem besten freund reden kann.

und ich finde sexszenen echt nicht erotisch, in denen frauen schwänze mit delphinschnauzen vergleichen. gehts noch? da können sie anschließend 100 mal sagen, dass sie hart genommen werden wollen, die scheiß delphinschnauze zerstört alles.

ich hätte auch nicht den fehler machen sollen, mir kirsten fuchs auf der umschlaginnenseite anzugucken, aber es hat mich natürlich interessiert wie sie aussieht, unsympathisch, fand ich sofort, so wie ich die meisten autoren enttäuschend unsympathisch aussehend finde. was weißt du schon, girl. überhaupt - der umschlag. auf dem steht: "eine amour fou in zeiten sozialer kälte". ja. und mir wird gleich ganz schlecht. "sätze mit gebrauchswert, die nützlich sind und schön", findet einer von der faz oder so. ach echt? "mein bh ist blau und draußen wird es hell" - genau. total nützlich dieser satz, vielen dank. total bescheuert, dieser satz!
"wir fressen uns aneinander hungrig" - noch so ein behämmerter satz, den hat sich jemand ganz toll ausgedacht und sofort aufgeschrieben weil er den so super fand, der darf auf gar keinen fall verloren gehen, so ein satz, nützlich und dennoch schön.

eigentlich so ziemlich das, was ich von jungen, bücherschreibenden deutschen erwarte. aber ich bin ja erst halb durch. vielleicht wird alles noch ganz anders. ich glaube aber nicht.

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smal - 21. Feb, 10:02

ne, wird nicht noch besonders anders. du hast ja auch irgendwie recht komma aber: im vergleich zu dem, was sonst so geschrieben wird, finde ich den roman tatsächlich nicht so schlecht. da ich ja sonst immer alles scheiße finde, war ich mal direkt dankbar für etwas, was man zumindest nicht schon tausendmal so ähnlich gelesen hat. aber nummer zwei: du willst doch nicht etwa tatsächlich "erotisch" geschriebene sexszenen? wie sollen die aussehen? dann wird's doch immer ganz besonders peinlich. wabernde lustwellen und rosenblätterbadewannen und der ganze kack. außerdem ist das so eine forderung wie die nach pornos mit schöner handlung und intelligenten dialogen. drittes aber: den bescheuerten klappentext des buches kann man der autorin nicht zum vorwurf machen. aber nummer vier: der vergleich mit sex and the city stimmt nicht. fünftes aber, das kein aber ist, sondern eine vermutung: möglicherweise gefällt männern das buch besser als frauen. und schwulen besser als heteros. keine ahnung. (das war jetzt der vierte versuch in drei tagen, hier was verfechterisches reinzuschreiben, obwohl ich - wie gesagt - auch genau verstehen kann, weshalb du das buch nicht besonders magst.)

giles - 24. Feb, 15:14

nicht besonders mögen ist noch untertrieben, ich habe die ganzen letzten tage mit den noch übrigen 20 seiten gekämpft und immer schlechte laune bekommen. immerhin spielte das buch am ende doch noch woanders und es gibt kein happy end, was man sich für die bekloppte tanja auch nicht wünscht, irgendwie. ich finde das buch ganz im gegenteil genauso wie das meiste was sonst so geschrieben wird, alexavonstuckradbarrekack, und eben doch schon 1000 mal gelesen. vor allem aber nervig und affig, kann sein ich steh nicht so auf diesen wortwitz, der einem da versprochen wird, genauso wie die erotischen sexszenen. erotisch findet ja jeder was anderes, ich jedenfalls weder rosenblätterwannen noch delphinschnauzenschwänze.
mit sex and the city will ich es gar nicht vergleichen, beiden gemeinsam ist aber so eine heuchlerische open-und-free-message. übrig bleibt doch immer der gleiche "männer sind so. frauen sind so."-scheiß, verpackt in stories von sex, aufgeschlossenheit und abgebrühtheit und was weiß ich noch alles.
warum männer das buch besser finden sollten als frauen oder schwule besser als heteros verstehe ich nicht. ich denke, einigen gefällts und anderen halt nicht, egal ob mann, frau, schwul, nichtschwul.
(ha, nachdem ich heute morgen das buch schon ausgelesen weggelegt hatte und nie mehr dran denken wollte, jetzt hier mich erstmal total aufregen, und das könnte echt noch stundenlang so weitergehen...)
miss m. - 21. Feb, 10:47

Das Schöne an schlechten Büchern ist ja, dass man so schön darüber schreiben kann. Ich hab sehr gelacht. Und das kommt Dienstagmorgens sonst nur sehr, sehr selten vor.

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