mary-kay

Freitag, 5. August 2005

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und während ich so meinen irre gesunden salat esse, denke ich darüber nach, dass ich mal die totale ökomutter werde. meine - zum glück - noch ungeborenen kinder tun mir jetzt schon ein bisschen leid. sie werden aufwachsen mit captain tofu-sticks und chickin-wings, und wenn ihnen jemand gummibärchen gibt, sagen sie, gummibärchen darf ich nicht essen, die sind schlecht, so wie das arme kind, das ich diese worte mal auf einer bühne bei einem sendung-mit-der-maus-fest im berliner ostbahnhof sagen hörte, als es bei einem wettbewerb verloren hatte und diese gummibärchen eigentlich sein trostpreis sein sollten. oh gott, bei uns zu hause riecht es dann auch immer so ganz gesund nach bioladen, und alles so im waldorfschulenstyle, von dem sich mit der zeit wohl rausstellen wird, dass ich den immer schon heimlich gut fand. jemand sollte mich - und meine ungeborenen kinder - vor diesem mir zunehmend attraktiv erscheinenden szenario bewahren.
was für gedanken überhaupt. ist meine biologische uhr schuld? 26 - ist das das alter, in dem die zu ticken anfängt? ich hoffe, es ist nur die gestörte, verwirrende hitze und bestelle schnell was alkoholisches.

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ich flüchte mich vor der unerträglichen hitze meines zimmers, die mir bereits visionen macht, aber vor allem auch vor almostagirl, der mal langsam die augustmiete haben will, in die geschäftige klimaanlagenkälte von phoebe's cafe um die ecke. je abgebrannter, abgebrannt, das sagt man nicht mehr, das ist eher so ein ein salopper jugendlicher-aus-den-achtzigern-ausdruck, oder? je weniger geld ich also habe, desto mehr steh ich darauf, es auszugeben, und bestelle mir, während ich überlege, wie ich jemals die augustmiete zusammenbekommen soll, erstmal eiskaffee und salat. und vielleicht noch viel, viel mehr.

Donnerstag, 4. August 2005

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diese stadt ist so toll! und so freundlich! inmitten staubiger brennendheißer häuserschluchten überrascht sie einen mit kleinen gärten, in die man sich einfach so reinsetzen und ausruhen kann. einige sind idyllisch, andere verwildert, einige total gestört.

da pope

da pope

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hey, ich bin das asigirl! warum eigentlich nicht in hochgekrempelten trainigshosen, dreckigem t-shirt, ungeschminkt und mit geblümtem esprit-nickituch auf ungewaschenem haar in den supermarkt? das hier ist schließlich brooklyn! und überhaupt, komm ich vielleicht aus lütgendortmund? aber trotzdem die ethno-ohrringe, um zu demonstrieren: ich bin auch ein bisschen independent. im liquorstore kaufe ich zur zeit täglich ein, kein wunder dass das aus ihr geworden ist, denken die sich da heute. morgen erstmal so voll stylo hingehen und nur ein lotterielos kaufen, aha, sie hat gecheckt dass sie einfach zu jung ist für diesen lebensstil.
im supermarkt habe ich den exakten weg wie die frau vor mir, und zielstrebig gehe ich dicht hinter ihr auf die kokosmilch zu, das beängstigt sie, unsicher schaut sie sich um, mich an, geht schneller. auf dem rückweg in meine wohnung werde ich tatsächlich angeheybabed, wow, die jungs müssen echt verzweifelt sein.
jetzt aber mal schnell duschen, haare waschen, phoenix from the flames und so.

Mittwoch, 3. August 2005

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jacob sieht ein bisschen aus wie art garfunkel und macht super fotos. jeden monat neue.

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ein paar stunden in chinatown eintauchen und sich danach fühlen, als wär man ziemlich weit weg gewesen. chinesen sind echt komisch drauf, find ich. getrocknete haiflossen, platte, geröstete krebse, krabben und sonstiges getier in chipstüten, jelly-gras-juice (was immer das auch ist) in dosen, gut. aber diese komischen tiere, kleine drachen, die irgendwie auch fische sind und glitschig und lila, - hüpfen in plastikbehältern mit wasser rum, und es geht ihnen nicht gut dabei. leute kommen vorbei, stecken ein paar von den wildzappelnden in tüten und tragen sie, immer noch lebend, immer noch hüpfend, weg. nach hause vermutlich. und essen sie dann da. ich steh staunend im gewimmel und komme mir ein bisschen so vor wie odorich von pordenone auf seiner reise nach indien und china.

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tag am meer. fast 2 stunden braucht man bis zum strand, die länge einer mix- und einer feist-cd, die einen schön vom donnernden lärm der straße ablenkt. nach kurzer zeit ist mein körper übersäht mit kleinen schwarzen teilchen, mann, und erst die, die man nicht sehen kann, das sind doch die gefährlichen! ich durchfahre die seltsamsten geruchsmischungen, erdnussbutter, sehr amerikanisch, kurz danach pest und verwesung, bevor ich nach new york kam, hatte ich nur eine ungenaue vorstellung davon, wie das riecht, jetzt weiß ichs, später meeresgeruch. ich biege von der hauptstraße ab in eine wunderschöne siedlung, in der es große nester auf den strommasten gibt, in denen papageien wohnen. so schön ist es da, dass ich die ganze zeit beschränkt vor mich hin lächeln muss. ein opa will mich auf seinem rad überholen und kämpft mit unfairen mitteln indem er die straßenverkehrsordnung gehörig missachtet. am ende schlage ich ihn aber doch. die strandpromenade wird sich später erheblich füllen, mit eisessenden kindern, schreienden kindern, kuscheltieren-an-schießständen-gewinnenden kindern und halbstarken mit bescheuerter musik, aber noch ist es so früh, dass die alten menschen von coney island sie ganz für sich haben. im restaurant in brighton beach, "little-russia-by-the-sea", sind die servietten neongelb und -grün und man wird mit erfrischender unfreundlichkeit und wortkargheit bedient, eine willkommene abwechslung.

Montag, 1. August 2005

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seit fünf kann ich nicht mehr schlafen. ich bin wach und aber auch irre müde. erstmal computer anmachen. beim halbschlafblick auf die web.de-startseite kurz ein paar schlagzeilen des tages vermixt und gedacht, die queen mary 2 sei vor hamburg gesunken und mit ihr könig fahd von saudi arabien. könig fahd ist jedoch auf andere weise umgekommen, und es ist nicht die queen mary 2, die ertrank, sondern wim duisenberg. so früh war ich hier noch nie wach, außer beim nachhausekommen. draußen machen die müllwagen einen ganz schönen radau und die küche erzählt mir, dass sich hier erst kurz zuvor almostagirl seinen veganen nächtlichen kochräuschen hingegeben hat.
dem hab ich letztens aus versehen erstmal so gelatine zu essen gegeben, in der annahme, joggergums von katjes wären ohne. die.
und die sind auch echt ohne gelatine? da verstehe er nämlich keinen spaß. ne, ne, ohne gelatine, trust me. er ist total begeistert, dass es so leckere vegane weingummis gibt und jetzt soll ich ihm davon ganz viele mitbringen aus deutschland. wie soll ich da wieder heile rauskommen. diese bekloppten veganer aber auch mit ihrem scheiß gelatinefimmel. allerdings hab ich selbst letztens eine frisch zubereitete portion wackelpudding komplett weggeschmissen, weil mir beim gedanken an all die zerkochten knochen auf einmal schlecht wurde. gelatine ist echt ekelhaft, eigentlich.
ich steh jetzt glaub ich auf und fahr mit dem rad nach coney island.

Freitag, 29. Juli 2005

essstörung III

wie schön, dass unsere leben immer noch parallel verlaufen, obwohl ich so weit weg bin! zwilling! gestern hab ich mich bei barnes and nobles nicht nur ausgiebig mit meinem sternzeichen beschäftigt, sondern mich auch von dem buch "the body sense natural diet - six weeks to a healthier you" einfangen lassen und es in einer überstürzten aktion gekauft. es muss sich was ändern, dachte ich gestern, als "42 days of healthy, delicious, easy-to-prepare meal plans" vor mir lagen. heute -tag 1 -dann so mit rieseneinkaufszettel in den healthstore meiner nachbarschaft gegangen und erstmal einen schock bekommen, weil alles, was ich für dieses gestörte konzept (von dem ich allerdings sehr überzeugt bin!) brauche, irre teuer ist. ach naja, geht vielleicht auch ohne thyrosense und wellbet powder und was auch immer... also, proteinshakes, ganz wichtig. proteinpowder mit wasser mischen, na das hört sich ja schon verlockend lecker an! ich muss ja schon von sojamilch kotzen, die man natürlich auch reichlich zu sich nehmen sollte. ich habe keine zeit für aufwendige pudermixgetränke und kaufe in einem deli in manhattan einen proteinshake in der dose. vanillegeschmack. kann so schlimm ja nicht sein, ist auch arschteuer. die hälfte des gebräus bekomme ich halbwegs runter ohne laut achdumeinegüteistdasekelhaft über den times square zu schreien, aber es kostet mich einige überwindung. es schmeckt ungefähr so wie penicillin für kinder, also etwas mit scheißgeschmack, dem man irgendwas beigemengt hat um es erträglicher zu machen und damit die ganze angelegenheit nur noch verschlimmert. langsam hege ich zweifel daran, ob diese diät (von deren konzept ich an und für sich immer noch komplett überzeugt bin!) so das richtige für mich ist.

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