mary-kay

Montag, 12. Dezember 2005

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ich fühl mich übrigens ganz schön alleine in diesem weblog, hallo!!

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total geil auch: typen, deren masche es ist, einen anzugucken als wär man die erleuchtung.

hey, i’ve got nothing to do today but smile

and here i am. den ganzen tag rumgelaufen mit dem gefühl, der glücklichste mensch auf der welt zu sein, aus keinem besonderen grund eigentlich aber doch aus vielen. und das in einem zustand, in dem ich mich mit 13 oder 14 gerne heulend gegen eine wand oder auf den boden schmiss. heute aber können selbst vorweihnachtliche menschenfluten bei macy's und multisafeschmerzen meine laune nicht beeinträchtigen. der duftstecker in unserem treppenhaus, bis vor kurzem noch "sommerfrischer pfirsichduft", verströhmt seit heute lebkuchengeruch. ist ja auch dritter advent schon.

Sonntag, 11. Dezember 2005

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niesen ist so toll, vor allem laut und dreimal hintereinander. ich kann allerdings überhaupt nicht verstehen, wie sich leute so ganz laut die nase putzen können, egal, wie sehr ich mich anstrenge, es kommt immer nur ein ziemlich kleines schnupfgeräusch raus. liegt vielleicht an der größe der nase. ist aber auch nicht schlimm, denn ich finde lautes geschnupfe echt unapettitlich.

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die suche nach so einer bestimmten mütze und einem feuerzangenersatz brachte mich gestern den geschäftsleuten meines viertels näher. ben, der israeli aus dem cellphoneshop, in dem es auch turnschuhe und mützen gibt, trägt einen haarreifen und hatte glück mit seinem visum, erfahre ich, jetzt kann er erstmal drei jahre hier arbeiten. eine amerikanerin würde er niemals heiraten, und wegen einer greencard schonmal überhaupt nicht. der inder aus dem hardwarestore gegenüber, dessen spezialität der verkauf von domino-tables ist, war mal in mainz und findet es dort viel schöner als in new york. er fragt mich, warum ich hier und nicht im schönen mainz bin, und verspricht, dass das sieb, auf dem ich den zuckerhut abbrennen will, nicht schmilzt und in die bowle tropft. naja.
dann mache ich den fehler und gehe in diesen total creepy mützenladen, wer kauft da bitte jemals ein. niemand ist drinnen, natürlich, und abgesehen davon, dass es nur gestörte mützen gibt, ist man von der außenwelt auf einmal irgendwie abgeschnitten und ich bereue meinen entschluss augenblicklich, als ich jemanden eine treppe heraufsteigen höre, aus so einem komischen pulp-fiction-keller wahrscheinlich, in den mich die inhaber des ladens, den sie ganz offensichtlich nur als tarnung für ihre grauenhaften spielchen nutzen, denn solche mützen kauft einfach keiner, gleich runterschubsen. überstürzt reiße ich die tür auf und verschwinde so schnell ich kann.
im 99-cent-store stehe ich in einer schlange, die sowas von lang ist. wie immer, spanisches radio mit totaler scheißmusik, laut und aber auch so ganz schräpig, extrem schlechter empfang, so dass man außer rauschen und ein paar gebrüllten spanischen moderatorenwörtern eigentlich nichts versteht. ich stehe neben einer pinken figur, die jedes mal, wenn ich mich ein bisschen bewege, pfeift und zwei mal "i love you" sagt. intensiver plastikgeruch erfüllt den laden, macht mich ein bisschen schwindelig und versetzt mich gleichzeitig ein paar jahre zurück nach griechenland, wo ich mit meiner schwester mal schnorchelte, und diese schnorchel da rochen genauso wie es in den 99-cent-läden immer riecht.
der puertricanische liquor-store-typ und ich sind schon alte bekannte, den allerbilligsten rotwein und 75%igen rum, bitte. er trägt eine schwere kette mit einem ungefähr handtellergroßen (also jetzt meine hand, die ist ziemlich klein) jesuskopf aus gold.
vor dem borinquen-plaza-senior-center steht der verwirrte obdachlose, der es irgendwie mit spiegeln hat und betrachtet, wie immer, seine aufgeplatzten, blutigen, tja, weiß ich auch nicht so richtig, was das ist, was der da im gesicht hat, umständlich in einem autospiegel und singt "jingle bells".

Samstag, 10. Dezember 2005

the long goodbye

wieder ein abschied. so langsam gewöhn ich mich dran, andauernd leuten tschüss zu sagen. meine haare riechen nach frittierten tortillachips, die gabs und feuerzangenbowle mit weihnachtsoratorium, irre zuhause. sehr gerührt über so viele leute. apfelstrudel mit pommes und ketchup. definitiv reif für eine tug eintrag, und als hommage verbesser ich nicht. draußen liegt schnee und jaco umarmt mich und paloma findet ihre maus wieder unter dem sofa das adam sich ausklappt, und merissa fällt in ohnmacht weil sie zu viel geraucht hat und josh fängt sie auf und wir stehen alle auf dem dach wie im sommer, nur ohne grill, und frieren, manhattan da hinten sieht so schön aus und how do you feel? i'm actually excited about going home meine ich ehrlich aber ich werde das alles hier so so so so so vermissen und werde ich in den nächsten tagen noch über irgendwas anderes sprechen können als über meinen aaaaaaaabschied? ja, über diese bescheuerten hundesweatshirts werde ich wahrscheinlich noch was s.agen

Mittwoch, 7. Dezember 2005

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es ist arschkalt in unserem loft und der morgen bringt mir die erkenntnis, dass mein bruder eine wachsfigur und gemüse vom niederrhein extrem billig ist. es klingelt 15 mal und eine barsche postbotenstimme befiehlt mir, 5 stockwerke runterzukommen und ein paket zu holen. ich gerade erst aufgestanden. also jogginghose, cowboystiefel und eine mütze, falls ich dem hübschen aus dem 3. stock begegnen sollte und der sich dann nicht nur denkt, cooler style, sondern auch noch, oh, sie hat fettige haare. unterwegs begegne ich lisa aus dem 4., im karierten schlafanzug. unser haus ist irre gut drauf.

Samstag, 3. Dezember 2005

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etwas wehmütig durch die straßen dieses sommers, lower eastside, so heiß, jetzt so kalt, ich verbrenne mich an meinem kaffee. blicke in das gesicht eines völlig entsetzten jungen, der mich anschreit, you stepped on poop!!! jaja, ist ja gut, passiert manchmal, jetzt reg dich doch nicht so auf, fremdes kind. weihnachtsgeschenke. spencer von der schule abholen und den weg vom east- ins westvillage ohne irgendwelche gedanken machen, dann in einer nyu-campus-wohnung im 10. stock, überall fenster, dachgärten, die boys spielen warcraft und über den hochhäusern, richtung jersey, geht gleich die sonne unter. die wolken sind orange und irre schnell. das empire-state-building leuchtet weihnachtlich grünrot. ich habe hunger und klaue dem armen kind das hier wohnt ein milky-way. gestern überlegt, ob ich mal anfangen soll, meine sachen zu packen. nur noch ein paar tage, der abschied fällt mir erstaunlich leicht, obwohl es diesmal für so lange sein wird. aber ich vermisse euch da drüben, und ich freue mich auf euch, ich freue mich darauf, bis weihnachten jeden abend mit euch zu trinken und ich freue mich auf silvester und auf das nächste jahr in berlin freue ich mich auch. magisterarbeit mit lmd im glaskasten, wöchentliche, nicht nur monatliche, streitereien mit meiner mutter am telefon, neue wg in kreuzberg, richtiges brot, billiger alkohol, mein bruder, meine schwester und cherri, die mir so fehlen – und so weiter, endlos.

Freitag, 2. Dezember 2005

boysboysboysboysboys

"and there is this boy, mercer, and he is so cute. every single girl has a crush on him. he has, like, black curly hair and he wears the coolest clothes and he is so cool and he curses a lot, what i think is kinda cool. and i kinda like him but i'm not sure, it's just that he's so cute. but olivia likes him a lot, and my god that's so obvious! if he'd ask me out i'd definitely go, but i wouldn't be, like, yes! i'd be, like, ok, whatever."
boys! warum bin ich nicht eher drauf gekommen? endlich etwas, womit die blöde avery geknackt werden konnte, und das uns stundenlang, tagelang gesprächsstoff liefert. das gute ist, dass man sich ruhig jede woche in jemand anderen verlieben kann, das finden zehnjährige anscheinend überhaupt nicht komisch, und einfaches, kurzfristiges verliebtsein ohne sinn und ziel finden sie normal, verliebtsein an sich ist excitement genug - do you want him as your boyfriend? - not really. - ok.
wenn man dann noch im vertrauen erzählt, man hat jetzt soundso geküsst, haut man damit den totalen schocker raus und erntet bewunderung und erzeugt ein gefühl der verschworenheit. so einfach.

Sonntag, 27. November 2005

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die leute sind mit ihren eingetupperten leftovers auf dem thanksgivingheimweg. der typ neben mir spinnt ein bisschen und singt, das heike-makatsch-girl hat eine affektierte frisur aber eine beeindruckende strumpfhose, und ich starre die ganze zeit auf ihre beine. der mit den riesenkopfhörern ist irre hübsch, sieht irgendwie so klug aus, hat aber, minuspunkt, wildlederschuhe an. gegenüber von mir sitzt ein mann, der mich ansieht und die augenbrauen hochzieht. an der grand central steigen alle aus und neue ein. eine frau sieht aus wie christine, die gestörte österreichische frau meines alkoholikeronkels, aber in nett. der familienvater versucht, normal rüberzukommen, ist aber ziemlich betrunken und wankt. die asiatin hat eine nepalstrickmütze auf, die augen geschlossen und sieht sowas von calm aus. der hübsche typ sitzt immer noch da, macht ein sehr gedankenverlorenes gesicht, er trägt aber nicht nur wildlederschuhe, sondern auch noch eine extravagante strickjacke, noch ein minuspunkt. gegenüber sitzt eine, die vodka trinkt. sie ist gut drauf und singt, ihr doch egal, dass man das nicht darf. ich bin ja jetzt auch im L-train nach brooklyn, hier weht ein independender wind. die o-beinige frau trägt eine rosa strumpfhose und einen strauß gelber tulpen, sie ist dankbar, als ich ihr die tür aufhalte.

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