Sonntag, 11. Dezember 2005

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niesen ist so toll, vor allem laut und dreimal hintereinander. ich kann allerdings überhaupt nicht verstehen, wie sich leute so ganz laut die nase putzen können, egal, wie sehr ich mich anstrenge, es kommt immer nur ein ziemlich kleines schnupfgeräusch raus. liegt vielleicht an der größe der nase. ist aber auch nicht schlimm, denn ich finde lautes geschnupfe echt unapettitlich.

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die suche nach so einer bestimmten mütze und einem feuerzangenersatz brachte mich gestern den geschäftsleuten meines viertels näher. ben, der israeli aus dem cellphoneshop, in dem es auch turnschuhe und mützen gibt, trägt einen haarreifen und hatte glück mit seinem visum, erfahre ich, jetzt kann er erstmal drei jahre hier arbeiten. eine amerikanerin würde er niemals heiraten, und wegen einer greencard schonmal überhaupt nicht. der inder aus dem hardwarestore gegenüber, dessen spezialität der verkauf von domino-tables ist, war mal in mainz und findet es dort viel schöner als in new york. er fragt mich, warum ich hier und nicht im schönen mainz bin, und verspricht, dass das sieb, auf dem ich den zuckerhut abbrennen will, nicht schmilzt und in die bowle tropft. naja.
dann mache ich den fehler und gehe in diesen total creepy mützenladen, wer kauft da bitte jemals ein. niemand ist drinnen, natürlich, und abgesehen davon, dass es nur gestörte mützen gibt, ist man von der außenwelt auf einmal irgendwie abgeschnitten und ich bereue meinen entschluss augenblicklich, als ich jemanden eine treppe heraufsteigen höre, aus so einem komischen pulp-fiction-keller wahrscheinlich, in den mich die inhaber des ladens, den sie ganz offensichtlich nur als tarnung für ihre grauenhaften spielchen nutzen, denn solche mützen kauft einfach keiner, gleich runterschubsen. überstürzt reiße ich die tür auf und verschwinde so schnell ich kann.
im 99-cent-store stehe ich in einer schlange, die sowas von lang ist. wie immer, spanisches radio mit totaler scheißmusik, laut und aber auch so ganz schräpig, extrem schlechter empfang, so dass man außer rauschen und ein paar gebrüllten spanischen moderatorenwörtern eigentlich nichts versteht. ich stehe neben einer pinken figur, die jedes mal, wenn ich mich ein bisschen bewege, pfeift und zwei mal "i love you" sagt. intensiver plastikgeruch erfüllt den laden, macht mich ein bisschen schwindelig und versetzt mich gleichzeitig ein paar jahre zurück nach griechenland, wo ich mit meiner schwester mal schnorchelte, und diese schnorchel da rochen genauso wie es in den 99-cent-läden immer riecht.
der puertricanische liquor-store-typ und ich sind schon alte bekannte, den allerbilligsten rotwein und 75%igen rum, bitte. er trägt eine schwere kette mit einem ungefähr handtellergroßen (also jetzt meine hand, die ist ziemlich klein) jesuskopf aus gold.
vor dem borinquen-plaza-senior-center steht der verwirrte obdachlose, der es irgendwie mit spiegeln hat und betrachtet, wie immer, seine aufgeplatzten, blutigen, tja, weiß ich auch nicht so richtig, was das ist, was der da im gesicht hat, umständlich in einem autospiegel und singt "jingle bells".

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