Sonntag, 18. Dezember 2005

i'll be home for christmas, oh gott

meine eltern feiern heute eine party und ich helfe meiner mutter beim vorbereiten. weihnachtliche brotsterne aus einer backmischung, die ährenwort heißt, sonst gehts aber noch, schlechte wortscherze machen anscheinend nicht mal vor sowas langweiligem wie backmischungen halt. was ist überhaupt los bitte, das pumpernickel heißt zwar immerhin westfalenstolz oder so, aber auf der packung ist, was hat es da zu suchen, ein knutschendes, hip gestyltes pärchen drauf.
meine mutter und ich hören ein weihnachtshörspiel, draußen schneit es und wir kochen so vor uns hin, ziemlich harmonisch alles, noch, aber dann stelle ich eine das hörspiel betreffende, kritische, anscheinend, frage und es ist aus mit der adventsstimmung, meine mutter bekommt einen ausraster und fragt mich schreiend, warum ich nicht so wäre wie andere kinder, oder zumindest so wie meine schwester, warum ich denn immer nur über politik, juden und arnold schwarzenegger reden könnte. ich bin gerade emotional nicht sehr belastbar und heule sofort los, in das curry das ich gerade koche, dessen herstellung bereits die frage aufkommen ließ, was denn nur mit mir sei, warum ich denn plötzlich ingwer da rein tun wolle, ich hasste ingwer doch irre, woher sie denn bitte überhaupt ingwer bekommen sollte, in lütgendortmund gäbe es gar keinen ingwer, hallo, ob ich sie eigentlich noch alle hätte, ingwer.
ich laufe aufgelöst in das zimmer, in dem vor langer zeit mal mein bruder wohnte, immerhin nicht, so wie früher wenn ich aufgelöst war, barfuß auf den lütgendortmunder friedhof, ich war eine ziemlich hysterische jugendliche, manchmal, und bin kurz davor, die sachen in meine beiden, je 60 kilo schweren, koffer zu packen und nach berlin zu fahren. ist mir dann aber doch zu aufwendig und verschneit draußen, und hey, sagt meine schwester, die leicht reden hat, in ihrem sportgeschäft, am telefon, in 4 stunden haben wir beide einen liter feuerzangenbowle getrunken und alles ist nur noch halb so schlimm.
"nicht die goldenen, die passen nicht zu meinem rot-weiß-thema" schreit meine mutter meinem vater zu, der wie immer garantiert nur 3 meter von ihr entfernt steht, und hat den streit anscheinend bereits vergessen.
ich gehe ins badezimmer um eine abschwellende augen-maske aufzutragen, damit die familienfreunde sagen, ja, das sieht man, dass es dir gut geht, du strahlst ja richtig, so wie auf der letzten party, anstatt, oh, du siehst ja aus wie ein häufchen elend.

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