Freitag, 3. Juni 2005

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ich hab übrigens kein geld mehr. muss ich jetzt wieder nach hause fliegen?

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als ich sehe, wie die beiden polizisten in ihrem auto das ufer im schritttempo abfahren, um eventuelle ordnungswidrigkeiten zu checken und dabei genießerisch ein softeis schlecken, das sie sich zuvor beim brooklyner konkurrenten von mr. softee geholt haben, muss ich sehr lachen. da freuen sich auch die beiden und winken mir vergnügt zu.

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ach ja, mein tag im wald. am wochenende nimmt kevin mich mit aufs land, zu seiner freundin lorna. lorna, politisch aktiv in fast vergessenen studentenzeiten, vegetarierin (von vegetariern umgeben gerade, so ist man drauf hier), mit ihren katzen in einer hütte im wald am see lebend, macht mich rasend. sie ist die totale wald-lady, die ständig von der natur und den jahreszeiten und so spricht, und das mit einer ganz ruhigen, leisen aber auch gerade deshalb irre affektierten stimme.

wir fahren im paddelboot auf dem see rum und sehen riesenschildkröten und biber, dürfen aber nicht reden, weil wir sonst die tiere vertreiben. außer lorna, die redet ständig, von der natur und den jahreszeiten. und davon, wie anders das leben hier draußen ist. ich bin allerdings auch ziemlich beschäftigt mit den spinnen, die überall im boot rumkrabbeln und auf mich draufwollen. so unauffällig wie möglich muss ich sie totmachen.

ich möchte mich nicht sofort als das stadtkind zu erkennen geben, das ich bin, aber nach der bootstour gehts in den wald und da muss ich mich doch stark zusammenreißen. ich bin nicht so der naturfreund, und wälder mit ihren ganzen zecken und anderem getier haben mir außerhalb asphaltierter gehwege noch nie sehr behagt. die asphaltierten gehwege verlassen wir aber natürlich so schnell wie möglich, denn wir müssen uns ja unbedingt durch matsch und geäst bis zum flussufer durchkämpfen. mit rock, strumpfhose und ballerina-schuhen bin ich gegensatz zu kevin und nature-woman mit ihrem wanderschuhwerk nicht so optimal für ein solches unterfangen gekleidet, unter "in the country" hatte ich mir irgendwie was anderes vorgestellt. lorna beäugt mich misstrauisch, zurecht.

endlich wieder im haus, ha, "haus" ist auch gut, hütte, lassen sich wieder von überall spinnen auf mich runter, und ich versuche, es gelassen zu nehmen. es gibt tofu und angebrannte süßkartoffeln, kevin sagt, wie lecker lorna immer kocht und alle bekommen einen nachschlag außer mir.

kevin ist 40, lorna 50 und ihr freund, der später dazustößt, ist auch nicht der jüngste und außerdem sehr wortkarg. ich fühle mich wie das kind, das auf einen besuch mitgeschlörrt wurde zu leuten, die keine kinder haben, mit denen man spielen kann und das sich deshalb langweilt.

um elf bin ich endlich wieder zuhause. dieser ausflug hat mir erstmal gereicht. warum eigentlich aufs land fahren, wenn es in der stadt so viel schöner ist, echt. aber diese biberbehausungen, die waren immerhin sehr beeindruckend.

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