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ich war mal in spanien und habe für meinen gestörten onkel auf einer baustelle gearbeitet, kellerwände gestrichen und zementiert, ich wusste vorher nicht, dass ich das kann, aber es war ziemlich einfach. co-worker jürgen, in den endvierzigern, hatte einen breiten, ich glaube hessischen, dialekt und wann immer er das wort an mich richtete, musste ich mir ein bisschen das lachen verkneifen. eines tages kam er so beim zementieren auf mich zu und fragte mich, ob das meine hartgekochten eier gewesen seien, die er da letztens auf dem grundstück gefunden hätte. eine ziemlich seltsame frage zunächst, vor allem wenn sie sich ungefähr so anhört: wars des du midde haddgekochde eiee? ich so, tja, also, ich glaub nicht, was denn für hartgekochte eier eigentlich? naja, er hat auf dem grundstück, das ich letztens mit freunden für ein paar wochen gemietet hatte und auf dem er später nach dem rechten sehen sollte, haddgekochde eiee gefunden und sich gedacht, die hätten wir nicht haben wollen, gepellt und ins gebüsch geschmissen. nein, damit hatte ich wirklich nichts zu tun. aber die frage war natürlich, wer um alles in der welt bitte haddgekochde eiee auf irgendein grundstück schmeißt, in irgendein gebüsch. mit dieser frage war jürgen noch beschäftigt, als ich ihn letztes jahr wiedertraf. und das ist das ende der geschichte, die mir gerade zufällig einfiel und ich dachte, die könnte ich mal aufschreiben.
giles - 23. Sep, 05:50
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